Äußerer Blitzschutz und Erdungsanlage

Der künftige Stuttgarter Hauptbahnhof bildet als Durchgangsbahnhof das Herzstück von Stuttgart 21, der kompletten Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Im Vergleich zum jetzigen Kopfbahnhof ist der Gleisbereich um rund 90 Grad gedreht. Der historische Bonatzbau mit seinem stadtbildprägenden Empfangsgebäude, dem Turm, den Schalterhallen und dem Arkadengang bleibt dabei das Entree der neuen Verkehrsstation.

Mit dem neuen, architektonisch einzigartigen Durchgangsbahnhof kann der Bahnknoten Stuttgart das zusehends wachsende Fahrgastaufkommen bewältigen und schnelle, komfortable Verbindungen im regionalen und überregionalen Zugverkehr gewährleisten.

Einblick in die Blitzschutzplanung:

Der Mercedesstern auf dem Hauptbahnhofturm wird als Blitzschutzfangeinrichtung verwendet. Fußpunktseitig wird der Blitzstrom Richtung Ableitungseinrichtung geführt und entlang des Hauptbahnhofturms abgeleitet.

Ein kleiner Teil der besonderen Anforderungen:

• Da sich der Mercedesstern bewegt, muss auch eine Stromzuleitung zum Mercedesstern führen, um den Motor anzutreiben. Die Stromzuleitung wird ab Gebäudeeintritt gegen eingekoppelte Blitzströme mit einem Überspannungsschutz Ableiter geschützt. Sobald der Überspannungsschutz Ableiter auslöst wird der zu hohe Blitzstrom auf einen anderen Leiter kontrolliert umgelenkt und kontrolliert in das Erdreich abgeleitet.

• Der andere Teil des Blitzstroms wird an hunderten Knotenpunkten auf der Fassade und auf dem Dach aufgeteilt und die Teilblitzströme in das Erdreich kontrolliert abgeleitet.

• Der Personenschutz erfordert besondere Aufmerksamkeit, es muss gewährleistet sein, dass sich bei heranziehenden Gewitter keine Person auf dem Turm in der Freifläche befindet. Die Aussichtsplattform zieht jedes Jahr tausende von Menschen an.

• Der Mercedesstern ist nur ein Teil der Blitzschutzfangeinrichtung und die gesamte Fangeinrichtung des Hauptbahnhofturms schützt gerade mal einen winzigen Bruchteil des gesamten Hauptbahnhofes. Am gesamten Hauptbahnhof wird die Fangeinrichtung entsprechend aktuellem Stand der Technik geplant, angepasst und umgesetzt.

Planung & Bauleitung: Torben Dinkelacker